Bindungsorientierte Körperpsychotherapie mit Müttern und Vätern nach klinischen Geburtstraumatisierungen

Die Folgestörungen von traumatischen Geburtserfahrungen werden von vielen betroffenen Frauen und Männern in der Psychotherapie thematisiert. In diesem Workshop wollen wir uns mit den psychosomatischen Grundlagen dieser geburtlichen Entwicklungs- und Bindungsverletzungen auseinandersetzen.

Es sollen verschiedene Methoden der bindungsorientierten Körperpsychotherapie vorgestellt werden, mit denen wir in einem sicheren und vertrauensvollen Therapiesetting, das subjektive (Körper-) Erleben der geburtlichen Stressdynamiken und Beziehungsabrisse erkunden und integrieren können.

An diesen Tag werden wir uns vorerst mit den biopsychosozialen Auslösefaktoren der mütterlichen Geburtsverletzungen auseinandersetzen. In einem zweiten Schritt beschäftigen wir uns – auf der Basis der Polyvagal Theorie von Stephen Porges – mit den neurovegetativen und bindungsbasierten Grundlagen der peripartalen Psychotraumatologie.

Im Verlauf des Workshops erlernen die Teilnehmenden spezifische Werkzeuge der bindungsorientierten Körperpsychotherapie nach Thomas Harms. Zum einen wird eine Technik der aktiven Ko-Regulation – die sogenannte „Nabelschnur – Technik“ vermittelt und erprobt, mit der die Aktivierungszustände der Patienten durch körperliche (Selbst-) Berührungen in der Therapie aktiv gesteuert und sicher moduliert werden können.
Mit der „Inneren Helfer – Arbeit“ wird eine weitere Methode der körperorientierten Psychotherapie vorgestellt, wo innerhalb der psycho-imaginativen Erkundung der Trauma-auslösenden Geburtssituation spezifische Selbstanteile (die „Inneren Helfer – Anteile“) aktualisiert werden, die eine heilsame Transformation und Integration der überwältigenden Geburtsdynamiken ermöglichen.

In dem Workshop sollen kurze Demonstrationen, Videobeispiele und praktische Peerarbeiten zum Thema verdeutlichen, wie eine traumasensible, körperpsychotherapeutische Begleitung von Erwachsenen nach überfordernden Geburtserfahrungen gelingen kann, so dass eine schnelle Rückkehr zu einem stabilen und tragfähigen Bindungserleben, vor allem im Kontakt mit den eigenen Kindern und Partnern, gelingen kann.